KfW-Gründungsmonitor 2012: Boom auf dem Arbeitsmarkt dämpft Gründungsaktivität

2011 haben sich rund 835.000 Personen im Voll- und Nebenerwerb selbständig gemacht – dies entspricht nach Angaben der KfW einen Rückgang gegenüber dem Jahr 2010 um 101.000 bzw. um -11.00 %.

Die Gründerquote, d.h. der Anteil der Gründer an der Bevölkerung im Alter von 18 bis 65 Jahren lag im Jahr 2011 bei 1,60 % (2010: 1,80%). Vom Gründungsgeschehen, das auch Übernahmen und Beteiligungen umfasst, entfiel auf Neugründungen 68.00 %. Durch diese wurden insgesamt 453.000 vollzeitäquivalente Arbeitsstellen geschaffen, was im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang, und zwar um 129.000 Stellen, bedeutet. „Der Rückgang des Bruttobeschäftigungseffektes ist mit 22 % recht hoch ausgefallen. Dies ist nicht nur auf die abnehmende Gründungsaktivität sondern auch auf einen geringeren Mitarbeiterbedarf der Neugründer zurückzuführen. Dass trotz des Rückgangs nahezu ein halbe Million Vollzeitstellen geschaffen wurden,  unterstreicht die große Bedeutung von Gründungen für den Arbeitsmarkt“, stellt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe bei der Vorstellung des Berichts heute in Berlin fest.

Die Struktur der Gründungsfinanzierung hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert: Zwei Drittel aller Gründer setzten finanzielle Mittel für ihren Start ein: von diesen griffen wiederum zwei Drittel auf eigene Mittel zurück. Diejenigen, die für ihren Start externe Finanzierungen verwendeten, nutzten am häufigsten Bankdarlehen (43 %, 2010: 39 %). Rund 16 % (Vorjahr 14 %) klagten dabei über Probleme bei der Mittelbeschaffung. Hierzu zählten insbesondere innovative Gründer, Gründer aus der Arbeitslosigkeit sowie Gründer mit einem größeren Finanzierungsbedarf  (über 10.000 Euro). „Die Gründungsfinanzierung und -förderung ist in Deutschland – abgesehen von Venture Capital – im internationalen Vergleich zwar sehr gut aufgestellt. Allerdings haben Gründungen strukturelle Nachteile bei der Finanzierung ihrer Projekte, was einen nennenswerten Anteil an Gründern betrifft. Daher ist es eine unverändert wichtige wirtschaftspolitische Aufgabe, das Förderangebot in diesem Segment dauerhaft aufrechtzuerhalten, um den Zugang zur Gründungsfinanzierung zu erleichtern“, sagt Dr. Irsch.

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Quelle: KfW

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