In Deutschland haben sich im Jahr 2012 nur 775.000 Personen selbständig gemacht. Das ist seit dem Jahr 2000 die niedrigste Anzahl von Gründern hierzulande.
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der Bankengruppe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Bankengruppe) bei der Vorstellung der Zahlen: „Der Rückgang der Gründungstätigkeit ist besorgniserregend, denn Gründer helfen unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und Arbeitsplätze zu schaffen.“ Einziger Lichtblick: 47 Prozent der Gründer im Jahr 2012 gaben an, mit ihrem Gründungsprojekt eine explizite Geschäftsidee umzusetzen und damit eine Chance wahrzunehmen. Darüber hinaus stieg der Anteil von Gründern in den Freien Berufen, darunter unter anderem Berater, Dozenten, Erzieher, von 15 Prozent auf 39 Prozent an.
Die Mehrjahresanalyse zeigt, dass der Anteil der Vollerwerbsgründer, die 2012 im Vergleich zum Jahr 2008 Bürokratie als Gründungshemmnis wahrnehmen, gestiegen ist. Auch die Sorge, dass die Selbständigkeit die eigene Familie stark belastet, ist unter den Vollerwerbsgründern heute weiter verbreitet als noch vor fünf Jahren.
Das mit der Selbständigkeit verbundene finanzielle Risiko wird von mehr Vollerwerbsgründern als Problem wahrgenommen Gründer erzielen zwar ein leicht höheres durchschnittliches Einkommen als Arbeitnehmer, angesichts ihrer hohen Wochenstundenzahl (Vollerwerbsgründer: 48 Stunden vs. Arbeitnehmer: 38 Stunden) ist ihr rechnerische Stundenlohn aber oftmals sehr niedrig.
Dabei zahlt sich die Selbstständigkeit dennoch für viele Gründer aus: Insgesamt hat sich für 42 Prozent der Gründer die Einkommenssituation ihres Haushalts netto verbessert. Nur 16 Prozent berichten von einer Verschlechterung.
Als Sonderthema wurden Gründer aus der Arbeitslosigkeit analysiert. Es zeigt sich, dass die Anzahl dieser Gründer im Zuge der veränderten BA-Bezuschussung deutlich zurückgegangen ist.
Quelle: KfW