Fünf Text-Fehler, mit denen Sie Ihre Webseite ruinieren

Das Internet besteht neben Katzen-Bildern hauptsächlich aus Wörtern. Zusammengefügt zu Informations-Blöcken werden diese von den Benutzern gesucht. Diese Benutzer wiederum werden von den Seiten-Betreibern gesucht. Versprechen diese doch Umsatz, Ruhm und Reichtum.

Damit die Besucher länger als wenige Sekunden auf der eigenen Internet-Präsenz verweilen, müssen Sie dort dann auch den Mehrwert finden, den sie sich erhofft haben. Vermeidet man einige kapitale Fehler, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Gäste sogar wiederkommen:

1. Für Algorithmen schreiben
Google liebt echten Mehrwert. Um diesen zu erkennen, liefern sich die Entwickler aus Mountain View einen Dauer-Krieg mit den SMOptimierern. Der falsche Ansatz ist es meiner Meinung nach, eine Suchwort-Liste neben die Tastatur zu legen und prozentual um Keywords herum zu texten. Was dabei herauskommt, interessiert niemanden.

Stecken Sie stattdessen einfach Ihr Herzblut in einen Artikel, der die Besucher Ihrer Seite wirklich weiter bringt. Im Nachhinein können Sie dann mit Synonymen und Formulierungs-Korrekturen Ihren Text noch SEO-freundlicher machen.

Schreiben Sie auf einer eigenen WordPress-Installation, bietet dieses kostenlose PlugIn interessante Optionen zur Verbesserung der Suchmaschinen-Freundlichkeit. Ohne den Mehrwert Ihrer Seite zu zerstückeln.

2. Feler ignorieren
Es gibt im Jahr 2014 keine Entschuldigung für fehlerhaftes Texten mehr. Jedes allerkleinste Schreib-Programm, jeder Browser und jedes CMS bieten mittlerweile alltagstaugliche Korrektur-Möglichkeiten an. Und ist man sich mit einem Begriff nicht sicher, googelt man das fragliche Wort einfach. Oder besorgt sich für einen akzeptablen Preis den Klassiker, den Duden inkl. Tablet-App. (Ja, der Fehler in der Headline ist Absicht.) Tipp: Der Duden: Die deutsche Rechtschreibung: Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Regeln (Buch, App & Software).

3. Ständige Wiederholungen
Man liest ja in schlauen Ratgebern, dass man seine zentrale Werbebotschaft im Kopf des Konsumenten immer und immer wieder an die Wand nageln muss, bis das Marken-Image sicher daran hängen kann. Mag ja alles sein, aber kein Web-Surfer liest freiwillig Werbung, sondern immer nur hilfreiche Informationen. Außer vielleicht einige Advertising-Junkies.

Ein Fazit am Ende des Seiten-Textes oder Blog-Eintrags ist sicherlich immer angebracht. Aber in jeder zweiten Zeile einen Call-to-Action-Link einzubasteln, nervt den netzaffinen Leser sehr schnell. Ist ein Text zu glatt, zu werbisch, weist er keine individuellen Merkmale des Autors mehr auf, verliert er seinen Charme. Dann ist er nur noch Content-Farm-Gemüse.

4. Inkonsequente Schreibweisen
Coca-Cola schreibt man mit Bindestrich. Pepsi-Cola eigentlich auch. Außer auf der offiziellen PepsiCo-Webseite. Dort schreiben die Markeninhaber mal Pepsi Cola und ein anderes Mal Pepsi-Cola. Wirkt nicht sehr professionell. Und sollte nicht als Alibi herhalten, es selbst auch falsch zu machen. Die zwei Minuten Recherche-Zeit hat man immer.

5. Copy-and-paste
Seit Guttenberg eigentlich total verpönt. Trotzdem versuchen immer noch zahlreiche Zeitgenossen, ihre verwaisten Webseiten mit fremden Federn aufzupolstern. Zum Glück gibt’s Copyscape. Und dann den Anwalt des Vertrauens. Rechtlich vielleicht im hellen Graubereich sind einige Services, die Texte durch Synonym-Ersetzen und Zeilen-Verschieben verändern und „Unique-Content“ vortäuschen. Da gibt’s jetzt keinen Link. Ob man so seine Leser langfristig bindet, sei dahingestellt. Denn: Alles kommt irgendwann immer ans Licht.

Autor und verantwortlich für den Inhalt: Jörg Hüttmann (www.dein-texter.de)

3 Kommentare
  1. DirkW
    DirkW sagte:

    Eine interessante Zusammenfassung von dem Thema. Vielleicht an der Stelle noch ein Hinweis von einem SEO. Der Link mit dem Ankertext kostenloses Plugin ist sicher nicht optimal für den Pluginersteller wegen dem Money-Keyword-Charackter und auch nicht für den Besucher, der erst den Link aufrufen muss damit das Yoast Plugin erkannt wird.

    Ansonsten ein lesenswerter Artikel, danke
    DirkW.

    Antworten
    • Steffen Ehlert
      Steffen Ehlert sagte:

      Hallo DirkW,

      vielen Dank für das Feedback und den wertvollen Hinweis. Wir werden uns Ihre Tipps die nächsten Tage ganz in Ruhe anschauen.

      Viele Grüße
      Steffen Ehlert

      Antworten
  2. Andrea-Ilona Debes
    Andrea-Ilona Debes sagte:

    Hallo Herr Hüttmann,

    Ihr Artikel ist sehr informativ und lesenswert. Vielen Dank dafür!

    Jetzt wüsste ich gerne nur noch, wo oder wie ich entsprechende Listen von SEO-Worten oder Suchbegriffen zu Themen gezielt finden kann.

    Zum Thema ‚fehlerhaftes Texten‘ als auch „alte oder neue Rechtschreibung?“ möchte ich mir erlauben, hier auf die Internetseite der Deutschsprachigen Nachrichtenagenturen zu verweisen. Hier finden sich sehr brauchbare Listen zu den Fällen, wo sowohl die alte als auch die neue Rechtschreibung gilt und auf welche Schreibweise sich die Nachrichtenagenturen jeweils geeinigt haben:
    http://www.die-nachrichtenagenturen.de/wortlisten.htm

    Mit bestem Gruß,
    Andrea-Ilona Debes

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